Griechen lernen von Lateinamerikas genossenschaftlicher Solidarökonomie

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Berlin, 16. August 2015 (MGN). Das sich in sozialer Not und materiellem Elend befindliche Griechenland nimmt sich die seit Jahrzehnten in Lateinamerika praktizierte Solidarökonomie zum Vorbild. Angesichts der herrschenden Situationen in beiden Regionen gebe es erstaunlich viele Berührungspunkte, um machbare Lösungen zu erreichen. Das erklärte der Berliner Kapitalismuskritiker Prof. Elmar Altvater am Sonntagmorgen im Deutschlandfunk unmittelbar vor der Reise von Bundeskanzlerin Angela Merkel nach Brasilien und in andere lateinameerikanische Staaten. Unter der Vorgängerregierung Lula habe es in Brasilien sogar einen nur für die Solidarökonomie zuständigen Staatssekertär gegeben. Auch in anderen lateinamerikanischen Ländern wie Argentinien, Ecuador und Bolivien stünde die von Franz Oppenheimer vertretene Genossenschaftslehre hoch im Kurs und werde sehr breit ins Werk gesetzt. „Wenn der Markt nicht funktioniert, wächst eben die Rolle des Gemeineigentums und des Kollektivs“, so Altvater, der früher am Otto-Suhr-Institut tätig war. Genossenschaften seien weltweit die verbreiteste Form der wirtschaftlichen und sozialen Selbsthilfe.

Altvater wies auf einen in Deutschland bislang kaum bekannten Tatbestand hin. Das griechische Parlament habe nämlich in Reaktion auf das Entstehen der prekären Finanzsituation des Landes eine Wahrheitskommission installiert, die die Genesis der diversen Kredite untersuchen soll. Sie soll herausfinden, ob die ungeheuren Darlehen legal zustandegekommen sind oder womöglich einen kriminellen Hintergrund haben. Auf diese Weise habe auch Argentinien auf seine äußerst kritische Finanzsituation reagiert. ++ (la/mgn/16.08.15 172)

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Stadtnähe für Leipziger Agrargenossenschaft nachteilig

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Leipzig, 13. August 2015 (MGN). „Die Nähe zur Stadt ist für uns ein Nachteil“. Mit diesem Satz zitiert die Wochenzeitung „Leipziger Zeitung“ den Vorsitzender der Agrargenossenschaft Gundorf, Hartmut Kubon. Die Stadtbewohner hätten kein Verständnis für die Landwirtschaft. Sie riefen auch schon mal die Polizei wegen des Lärms und des Staubes bei der Ernte. Auch für den Absatz der Agrarprodukte sehe er in der Stadtnähe keinen Vorteil, weil „die Preise von ALDI diktiert werden“. Kubon hatte mit der Direktvermarktung über eine „Milchtankstelle“ in einem Leipziger Außenbezirk geliebäugelt. Doch der Transportweg von 1, 5 Kilometer habe sich wegen der strengen Hygienevorschriften als zu weit erwiesen. Das Vorhaben sei an der Bürokratie gescheitert.

Die Genossenschaft am Rande von Leipzig ist sehr vielseitig tätig. Mit ihren 800 Kühen betreibt sie intensive Milchviehhaltung. Daneben bewirtschaftet sie eine Biogasanlage, Photovoltaik-Einrichtungen und eine Pferdepension. Außerdem werden zur Landschaftspflege 1.500 Schafe gehalten.  ++ (13.08.15 – 171)

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Deutsche Genossenschaftsstraße eröffnet

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Hamburg, 12. August 2015 (MGN). Die Heinrich-Kaufman-Stiftung hat im Mai dieses Jahres die Deutsche Genossenschaftsstraße eröffnet. Den Anstoß für das Vorhaben hat die Initiative „The European Route of Cooperatve Culture“ gegeben. Beabsichtigt ist, mit der Darstellung genossenschaftlicher Orte auf die kooperative Kultur der beteiligten Länder hinzuweisen. Interessenten soll es möglich sein, tiefer in das genossenschaftliche Leben und in die Genossenschaftsgeschichte einzudringen. Die Deutsche Genossenschaftsstraße zeigt an vielen Beispielen die Vielfalt, die Buntheit der Genossenschaftszene in Deutschland und die tiefen Wurzeln, die die Genossenschaftsidee geschlagen hat, schreibt Burchard Bösche in der Widmung.

Derzeit umfasst die Deutsche Genossenschaftsstraße rund 180 Stationen deutschlandweit. Beginn und Ende der Strecke ist Berlin. Start ist das Denkmal von Hermann-Schulze-Delitzsch in Berlin-Mitte und Schlusspunkt die Weltladen Pankow eG.  ++ (ge/mgn/12.08.15 – 170)

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Gualtematekischer Kaffee-Genossenschaftsverband mit Öko-Tourismus

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Guatemala-Stadt, 11. August 2015 (MGN). Chajul ist eine gualtematekische Non-Profit-Organisation von Kaffee-Erzeugern, die seit 1989 Bio-Kaffee im fairen Handel vermarktet. Sie hat 1.500 Mitglieder und ist als genossenschaftlicher Verband tätig, der sich Nachhalitigkeit auf die Fahnen geschrieben hat.

Mit seinen Einnahmen aus dem Kaffe-Export unterstützt Chajul die Gemeinwesen der Umgebung mit Projekten zur Armutsbekämpfung, unter anderen durch Bildung und Umweltmanagement. Dazu gehört auch Öko-Tourismus. ++ (la/mgn/11.08.15 – 169)

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Wanderaustellung zu Genossenschaften

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Berlin, 10. August 2015 (MGN). Eine Wanderausstellung zu Genossenschaften bietet der Deutsche Genossenschafts- und Raiffeisenvereband (DGRV) an. In der Exposition unter dem Titel „Genossenschaften -Chance für Millionen“ werden Entwicklungsprojekte in Schwellen- und Entwicklungsländern vorgestellt. Die Ausstellung ist mietbar. Der maximale Ausstellungszeitraum beträgt vier Wochen.++ (ni/mgn/10.08.15 – 168)

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Desinteresse an genossenschaftlichen Vertreterwahlen symptomatisch

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Berlin, 7. August 2015 (MGN). die Berliner Wohnungsbaugenossenschaft „Marzahner Tor“ teilt in ihrer aktuellen Informationsbroschüre „Wohnfühler -mein Mietermagazin“ ihren Genossenschaftsmitgliedern die Ergebnisse der Vertreterwahlen vom April dieses Jahres mit. Daraus geht Hervor, dass die Beteiligung an der ausschließlich als Briefwahl absolvierten Wahl nur bei 33,7 Prozent lag. Von 4.833 wahlberechtigten haben nur 1.629 Mitglieder von ihrem Wahlrexcht Gebrauch gemacht. In einem der zehn Wahlbezirke nahm mit 17, 8 Prozent nicht einmal jeder fünfte Wohnungsgenosse an der Wahl teil. 

Damit bestätigt sich erneut das weit verbreitete Desinteresse an der innergenossenschaftlichen Demokratie, das insbesondere in großen Genossenschaften symptomatisch ist.  ++ (wo/mgn/07.08.15 – 166)

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Origineller Genossenschaftsplan zur Rettung der Welt

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Haifa/Köln, 6. August 2015 (MGN). Ein origineller Plan zur Rettung der Welt kommt aus Israel. Der Naturwissenschaftler Uri Shanas von der Universität Haifa schlägt eine Mischform zwischen Genossenschaft und Crowdfunding vor, um 1, 4 Prozent der Erde vor dem Untergang und damit die Artenvielfalt zu bewahren. Dazu sollen zunächst 25.000 US-Dollar für einen finanziellen Grundstock gesammelt werden, um eine internationale demokratische Organisation zu gründen. Darüber berichtet in dieser Woche der Sender DRadio Wissen. Der Vereinigung könne jeder beitreten, wenn er einen Jahresmitgliedsbeitrag von einen US-Dollar bezahlt. Die Mitglieder des selbstverwalteten Bündnisses entscheiden dann jedes Jahr darüber, welche Landflächen gekauft werden, um darauf die Pflanzen- und Tierwelt in ihrem Facettenreichtum zu erhalten. Auf diese Weise könnte zumindest ein kleiner Teil des Globus in seinem vitalen Bestand überleben.  ++ (nh/mgn/06.08.15 – 165)

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Fair gehandelter Kaffee fast ausschließlich genossenschaftlicher Herkunft

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Berlin, 5. August 2015 (MGN). Fast der gesamte weltweit und fair betriebene Handel mit Kaffee wird mit Genossenschaften realisiert. Das teilte der Geschäftsführer des Forums Fairer Handel, Manuel Blendin, am Mittwoch in Berlin während der Jahrespressekonferenz seiner Organisation mit. Mit 38 Prozent am Gesamtumsatz zu Endverbraucherpreisen des Fairen Handels halte Kaffee auch im Jahr 2014 die Spitzenposition. 15.700 Tonnen Kaffee wurden in diesem Zeitraum verkauft. Südfrüchte, von denen 53.800 Tonnen abgesetzt wurden, liegen auf Platz zwei. Dennoch gebe es noch ungeheure Reserven. Um das zu verdeutlichen, sagte Blendin: nur drei von hundert Tassen Kaffe sind fair gehandelt. Nach seinen Angaben zum Gesamttrend haben die deutschen Konsumenten im Jahr 2014 insgesamt mehr als eine Milliarde Euro für fair gehandelte Produkte ausgegeben. Das sei eine Steigerung um 31 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gut 13 Euro pro Kopf gaben die Deutschen für Lebensmittel und Handwerk aus Fairem Handel aus. Im europäischen Vergleich liegen sie damit weit unter der Schweiz (57 Euro) und Großbritannien (33 Euro), jedoch erheblich höher als Spanien (1 Euro) und Frankreich (8 Euro).

Zu den generellen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen des globalen Fairen Handels äußerte sich der politische Referent der Organisation, Armin Massing, sehr kritisch über Deutschlands Praktiken: „Auch deutsche Unternehmen sind direkt oder indirekt an schweren Menschen- und Arbeitsrechtsverletzungen entlang globaler Lieferketten beteiligt und profitieren davon.“ Für gerechtere Wirtschafts- und Handelsstrukturen reichten individuelle Konsumenten-Entscheidungen und freiwillige Unternehmensinitiativen nicht aus. Es bedürfe dringend politischer Weichenstellungen. Die deutsche Bundesregierung müsse 2016 innerhalb des aktuellen Entstehungsprozesses eines Nationalen Aktionsplans „Wirtschaft und Menschenrechte“ verbindliche menschenrechtliche, soziale und und ökologische Regeln für Unternehmen festlegen. Um Druck zu machen, laufe seit April dieses Jahres eine Kampagne unter der Überschrift „Mensch.Macht.Handel.Fair“, der sich bereits mehr als 10.000 Menschen in Deutschland angeschlossen haben. Die Unterschriftensammlung soll im Oktober im Bundesaußenministerium übergeben werden.

Die Referentin für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte bei Brot für die Welt, Sarah Lincoln, nannte nachahmenswerte Beispiele im Ausland. So gebe es bereits fünf  Nationale Aktionspläne. Frankreich entwerfe ein entsprechendes Gesetz mit verbindlichen Regelungen für französische Firmen. In der Schweiz und Großbriannien werde ein ähnlicher Weg beschritten. Tatsache sei, „was wir hier in den Lebensmittelläden kaufen, ist oft unter katastrophalen Bedingungen hergestellt.“ So würden die Arbeiter auf Bananen-Plantagen in Ecuador mit Löhnen abgespeist, die weit unter dem Existenzminimum liegen. Besonders kritische Bemerkungen galten der Hamburger Neumann Kaffee Gruppe (NKG). Das Unternehmen habe quasi tatenlos zugeschaut, wie in Uganda Menschen mit Polizeigewalt von ihrem Heimatboden vertrieben und ihre Häuser mit Bulldozern abgerissen wurden, um das Land zur NKG-Kaffee-Plantage umzuwandeln. Die Betroffenen seien bis heute nicht entschädigt worden. Die Klagen der Vertriebenen würden verschleppt. ++ (fr/mgn/05.08.15 – 164)

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Schätzungsweise 30 bis 40 Fusionen von Genossenschaftsbanken in diesem Jahr

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Frankfurt am Main, 4. August 2015 (MGN). „Die Sparkassen und Genossenschaftsbanken kritisieren offenen die von der EZB betriebene Geldpolitik.“ Das etrklärte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), Uwe Frölich, in einem Interview, das zu Beginn dieser Woche im Internet-Portzal des Genossenschaftsverbandes Weser-Ems veröffentlicht worden ist. Letztlich entscheide der EZB-Präsident. Die Ezb müsse zumindest Sorge tragen, dass nicht irgendwan der Eindruck entsteht, dass die „Mittelmeeranrainerländer gegenüber den zahlenden Staaten in der Eurozone bevorzugt werden.“

Fröhlich zeigte sich erfreut, dass die Sparer – trotz niedrigster Zinsen – ihre Konten bei den Genossenschaftsbanken immer noch in reichem Maße füllen. „im vergangenen Jahr haben unsere Einlagen um 20 Mrd. Euro auf 713 Mrd. Euro zugelegt.“ Diese positive Entwicklung setze sich in diesem Jahr fort. Darin spiegele sich dasertrauen der Anleger in die Genossenschaftsbanken. Derzeit werde mit Unterstützung zweier Professoren von der Goethe-Universität Frankfurt am Main eine genaue Bestandsaufnahme zu den „Belastungen aus der Regulatorik für die Bankengruppe.“ Fröhlich rechnet mit einer leichten Zunahme der Fusionstätigkeit. Für dieses Jahr schätzte er die Zahl der Bankenzusammenlegungen zwischen 30 un d 40. ++ (fi/mgn/04.08.15 – 163)

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Coop Italia mit eigenem Pavillon auf der Expo Mailand vertreten

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Casalecchio die Reno/Mailand, 3. August 2015 (MGN). Der Verband der italienischen Konsumgenossenschaften Coop Italia ist auf der noch bis Oktober dieses Jahres stattfindenden Weltausstellung in Mailand mit einem eigenen Pavillon vertreten. In dem „Supermarkt der Zukunft“ werden auf 2.500 Quadratmetern Ausstellungsfläche moderne Verkaufstechnologien präsentiert, die den Konsumenten größtmögliche Bequemlichkeit und ausführliche Wareninformationen bieten. So kann der mit einem Smartphon ausgestattete Kunde über jedes angebotene Produkt sehr detaillierte Informationen einholen. Herkunft, Nährwertangaben und sogar der ökologische Fußabdruck in Gestalt des Kohlendioxid-Emmissionswertes eines jeden Produkts sind per Klick blitzartig ermittelbar.

Der Expo-Pavillon von Coop Italia war bereits in der Anfangsphase der im Mai eröffneten Weltausstellung Veranstaltungsort großer Konferenzen. So hat der europäische Dachverband der Konsumgenossenschaften auf dem Expo-Gelände seine diesjährige Generalversammlung abgehalten. 

Genossenschaften prägen Italien seit Jahrhunderten. Die erste „Cooperativa di Consumatori“ wurde im Jahr 1854 in Turin gegründet. Heute besteht Coop Italia aus 135 Kundengesellschaften. Fast 60.000 Mitarbeiter beschäftigt Italiens Einzelhandelsriese. Mehr als 1.330 Coop-Filialen sind vor allem im Norden und in der Mitte des Apenninenlandes zu finden. ++ (it/mgn/03.08.15 – 162)

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